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Meine Unterkunft

Veröffentlicht am 19.06.2016

Ich möchte mal ein wenig unsere Unterbringung beschreiben. Etwas außerhalb von Arusha, ca. 6 vermeintliche Stationen mit dem Dala Dala (das wird wohl bei mir das Maß der Dinge J ), liegt Madukani. Das ist die Station an der wir an den Stahlrahmen des Kleinbusses klopfen müssen, damit wir dort aussteigen können.

Es ist fast egal, in welcher vermeintlichen Einöde man auskommt, es gibt immer eine kleine „Häuserzeile“ mit Shops. SIM-Karten bekommt man fast überall, Früchte und Gemüse, oder es gibt einen Friseur. Dann wird dieses Bild unterbrochen von ein paar Rohbauten die wohl nie eine Vollendung erfahren werden, Maisfeldern und wieder ein paar kleinere Shops.

In einem dieser Gebiete liegt unser Hostel. Gesichert durch einen Betonzaun ringsherum, einem schmiedeeisernen Eingangstor welches nur auf Anklopfen geöffnet wird. Ein Hund findet sich fast in jedem solchen Anwesen und abends kommt ein Massai, der sich 2 Plastik-Gartenstühle zusammen schiebt, sich eine Decke überwirft und als Nachtwächter dort bis morgens verharrt.

Die Küche besteht aus einer (1!) elektrischen Herdplatte, die derzet leider auch nicht funktioniert. . Es gibt auch einen Gaskocher, welcher aber nur von den "Mamas" und "Dadas" verwendet werden darf. Aus Brandschutzgründen.

Biegt  man aus der Küche nach links kommt man in den „Speisesaal“ was bedeutet, dass hier 2 Gartentische zusammengeschoben sind die je nach Anzahl der Freiwilligen dementsprechend von Gartenstühlen umringt werden.

Das sich anschließende Wohnzimmer besteht aus 3 Couchen und einem Sessel, der zentrale Tisch hat schnell die Grenzen seiner Aufnahmekapazitäten erreicht. Ein Schuhregal findet sich so ziemlich in jedem Haus, denn es gilt grundsätzlich die Schuhe zu wechseln, wenn man nach draußen tritt. Oder nach drinnen – je nach dem von wo man kommt.

In unserem Hostel kommt dann ein Doppelzimmer von schon fast stattlicher Größe mit einem Regal was zumindest einen Kofferinhalt komplett aufnehmen kann.

Benachbart folgt dem das 4-Bett-Zimmer mit 2 Etagenbetten und einem Schrank der 4 Fächer beherbergt. Dies ist für meine 6 Wochen hier meine Residenz. Die Staufläche im Schrank reicht längst nicht aus, und so stehen die Taschen noch unter dem Bett oder auf der eh schon winzigen freien Restfläche. „En suite“ ist nebenan die Toilette, Waschbecken und eine Dusche.

Auf der anderen Seite des Ganges befindet sich ein weiteres 4-Bett-Zimmer, ein Plumpsklo (was bedeutet, dass nur ein Loch im Boden vorhanden ist und die Verrichtung doch einiges an Oberschenkelmuskulatur erfordert und trainiert) und eine kleine Kammer die man wohlwollend die Waschküche nennen könnte. Letztendlich findet sich hier ein zusammengeklappter Wäscheständer und 2 Plastikschüsseln in denen die Wäsche gewaschen wird. Eine weitere Dusche die den kompletten Raum einnimmt vervollständigt die Räumlichkeiten.

Dies alles ist in keiner Weise mit z.B. dem Standard einer deutschen Jugendherberge zu vergleichen. Kacheln fehlen, die Farben an den Wänden blättern ab, Türen schließen nur mit Wohlwollen, großem Getöse und verstärktem Muskeleinsatz.

Aber, und hier wird es ein wenig kniffelig im Beschreibungsversuch: es gefällt mir. Viel anderes hatte ich auch nicht erwartet. Weil ich für mich eben auch wieder ein Gefühl dafür bekommen möchte, was eben alles nicht so selbstverständlich ist. Und zu merken, wie wenig bzw. wieviel weniger es braucht, um über den Tag zu kommen.

Sicher freue ich mich auf meinen „Palast“ zu Hause, und das Schlafen in einem 4-Bett-Zimmer hat schon eine eigene Härte für mich, aber für meine Zeit hier und meiner Motivation dieses hier zu erleben, ist es genau richtig.

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