Heute Morgen gegen 1:00 Uhr kommen zwei neue Volontäre. Ich habe kurz ein Taschenlampenlicht im Gesicht und ich höre Flüstern. Damit war dann die Nacht für mich vorbei, denn einschlafen ging nicht mehr.
Heute ist hier Feiertag. Das Ende von Ramadan, welches die Moslems hier feiern betrifft ungefähr die Hälfte der hiesigen Bevölkerung. Die andere Hälfte sind Christen. Ich habe für heute auf dem Plan stehen: Wäsche (mal wieder), Swahili Hausaufgaben (immer noch), Shoppen im Zentrum (immer wieder) und meine Klamotten und technisches Equipment für die morgen startende Safari vorbereiten (das ist neu). Ich gehe den Tag „Pole Pole“ an. Meine Müdigkeit lässt auch nichts anderes zu. Mache meine Hausaufgaben, wasche den Teil der Wäsche, die ich nicht an die Mama Ibrahim gebe (hier bekommen die Mütter den Namen des Erstgeborenen), mache meine Hausaufgaben und begrüße später unsere beiden neuen Mitbewohner. Dala Dala fahren in die Stadt ist heute nahezu ohne besondere Vorkommnisse. Außer, dass ich dermaßen in der Reihe eingequetscht bin, dass ich es kaum schaffe, den Fahrpreis aus meiner Hosentasche zu bekommen. Heute bin ich diejenige, die der Sitznachbarin mit dem Ellenbogen in den Rippen piekst, aber anders ist einfach nicht an das Kleingeld zu kommen. Arusha ist heute sehr ruhig. Wenig Verkehr und auch längst nicht jeder Laden auf. Man sieht überwiegend hellhäutige Menschen auf der Straße und Bettler und Straßenverkäufer, die sich diesen Umstand zu Nutze machen wollen. Die Ansprechquote ist heute extrem hoch. Nach einem kleinen Einkauf ins Biashara treffe ich mich mit zwei Mitbewohnern im „Africafe“. Einem Cafe, welches sich nur Touristen oder gutsituierte Einheimische leisten können. Kaffee und Essen sind hier einfach vorzüglich aber für einen Einheimischen absolut unbezahlbar. Die Preise sind durchaus europäisch zu nennen, deswegen wird man wohl nie einen Tansanier dort antreffen. Meine Mitbewohnerin hat einen Tipp für einen guten Souvenirshop erhalten. Da dieser nahezu auf unserem Weg liegt und meine Swahili-Stunde durch den Lehrer gerade abgesagt wurde, nehmen wir diesen genauer in Augenschein. Das soll sich als ein sehr großer Fehler herausstellen! Dieser Laden hat nämlich jede Menge toller Sachen, und der Verkäufer spricht sogar Deutsch, erklärt uns das ein oder andere, lässt uns dann aber völlig unbehelligt durch die Gänge ziehen. Das ist eine Wohltat, denn wir kennen es aus vielen Läden auch ganz anders. So dass mir oft die Lust zum Schauen vergeht, weil immer einer hinter mir steht, der mit unbedingt was verkaufen möchte. An einem tollen Gemälde eines Ausschnittes eines Zebras bleibt mein Blick hängen. Dies Bild ist einfach nur genial. Und der Transport wäre auch kein Problem, da der Rahmen entfernt wird, und dann das Bild gerollt wird. Allerdings ist der Anfangsverhandlungspreis TSH 130.000. Also umgerechnet ca. € 65. Und da fange ich schon an zu überlegen. Zu meinem Entsetzen gibt es noch mehrere Sachen, die mir hier sehr gut gefallen und drei Teile muss ich direkt mitnehmen. Ich befürchte aber, diesen Laden werde ich mindestens noch einmal aufsuchen müssen. Und über den Kauf des Zebrabildes muss ich noch einmal nachdenken. Verhandeln kann ich vielleicht bis TSH 90.000, was aber immer noch € 45 wären. Wir laufen zu Fuß zurück und treffen uns in einem „Lokal“ um den Abschied unseres Schweizer Mitbewohners zu begehen. Er war nun 2 Monate hier und es fällt ihm sichtlich schwer, nun die Heimreise anzutreten. Nun habe ich auch gegessen und ich sollte langsam beginnen, meine Tasche für morgen zu packen. Mein komplettes technisches Equipment habe ich schon aufgeladen: Smartphone, Notebook, Image-Tank und Batterien für meinen Fotoapparat. Aber so recht mag ich für den Rest nicht in die Gänge kommen. Gestern Abend hatte ich schon einen Durchhänger und wenn nicht die Safari als große Attraktion bevorstünde, hätte ich auch nichts dagegen gehabt, mich in den nächsten Flieger nach Hause zu setzen. Auch wenn es mich etwas erschreckt hat, eigentlich überrascht es mich nicht. Denn dieses Empfinden hätte ich schon viel früher erwartet. So, und hiermit möchte ich mich dann erst einmal für die nächsten Tage verabschieden. Wenn mich kein Löwe zum Abendessen nimmt, ein Elefant nicht zärtlich seinen Rüssel um meinen Hals legt und zuschnürt oder ein Leopard mich zu einem Fangespiel auffordert, werde ich am Sonntagabend wohl wieder zurück sein. Und Montag spätestens, sofern die tansanischen Stromwerke das zulassen. Habt bis dahin eine gute Zeit und gebt auf Euch und Eure Lieben gut Acht! | Bildergalerie |